Medizin und Gesundheit im Internet

Das Internet hat unsere Welt revolutioniert: Kaum taucht eine Frage auf, können wir sie dank Internet sofort beantworten oder zumindest nähere Informationen sammeln und Meinungen oder Erfahrungsberichte anderer Internetnutzer lesen. Darum ist auch verlockend, zur Tastatur zu greifen, wenn es irgendwo im Körper ziept, wehtut, Verhärtungen oder Verfärbungen auftauchen oder man sich ständig schlapp fühlt. Doch ist das Internet ein zuverlässiger Ratgeber in Sachen Gesundheit?

Erste Hilfe Internet: Auf die Quelle kommt es an

Wer gesundheitliche Probleme mit Hilfe des Internets klären möchte, googelt oft munter drauf los. Doch was in der Ergebnisliste erscheint, ist nicht automatisch eine qualifizierte medizinische Auskunft: Magazinartikel, die von mal mehr, mal weniger gut informierten Journalisten geschrieben wurden, stehen neben Einträgen aus Diskussionsforen, in denen Betroffene ihre Erfahrungen und bisweilen Horrorstories austauschen; man stößt ebenso auf medizinische Fachartikel und Portale wie auf Werbung.

Liest man nun also einmal querbeet, kann einem schon Angst und Bange werden. Schnell könnte man vermuten, dass das Ziehen im Bein Ischias sein muss oder der häufige Kopfschmerz ein Gehirntumor. Bevor man sich verrückt macht, sollte man also darauf achten, wer der Verfasser des Textes ist. In einem Gesundheitsportal, das von medizinischen Fachjournalisten betreut wird, findet man ausgewogenere Informationen als in Leserantworten von Foren, und eine seriöse Zeitung wird im Internet vermutlich eine verlässlichere Quelle sein als ein zweifelhaftes Magazin.

Diagnosen stellt der Arzt, nicht das Internet

Der Versuch, anhand von Symptomen mit Hilfe des Internets eine richtige Diagnose zu stellen, ist dennoch oft zum Scheitern verurteilt. Wer Schmerzen hat, sich unwohl fühlt oder andere, beunruhigende Symptome bei sich feststellt, sollte zum Arzt gehen. Nur der hat die Möglichkeiten, eine vernünftige Diagnose zu stellen: Zum einen hat er die eventuell erforderlichen Geräte und Analysemöglichkeiten wie EKG, Blutbild oder Röntgenaufnahmen. Zum anderen hat er die nötige Ausbildung und Erfahrung, um Symptome zu deuten und im Kontext der allgemeinen Gesundheitszustandes zu verstehen.

Mancher, der mit einem Stapel Ausdrucke aus dem Internet panisch bei seinem Arzt erscheint, erntet nur ein mildes Lächeln – denn oft neigen Laien dazu, das Schlimmste anzunehmen oder eben Dinge falsch zu deuten. Darum ist es manchmal besser, erst zum Arzt zu gehen und dann im Internet nachzulesen, was es mit der möglicherweise diagnostizierten Erkrankung ganz genau auf sich hat.

Rat und Tat: Praktische Gesundheitstipps aus dem Internet

Das heißt nicht, dass das Internet zum Thema Gesundheit gar nicht zu gebrauchen ist. Laien sollten jedoch keine voreiligen Schlüsse ziehen und Selbstdiagnosen wagen. Hilfreich ist das Internet vor allem, wenn es um den Austausch zwischen Leidensgenossen geht oder um praktische Tipps, wie man im Alltag mit bestimmten Problemen, zum Beispiel Allergien oder Migräne, umgehen kann.

2 Antworten auf Medizin und Gesundheit im Internet

  • Lilu sagt:

    Ich mach sehr gern Recherche im Internet, aber mit Diagnosen bin ich sehr vorsichtig – das soll der Arzt machen:)

  • Gabi sagt:

    Internet macht uns komplett süchtig – wir treffen keine Menschen mehr im Real Life und machen selbst Diagnosen! Wozu sind denn Ärzte da?

Hinterlasse eine Antwort

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *

Du kannst folgende HTML-Tags benutzen: <a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <strike> <strong>

Tagwolke