Medizintechnik

In der Medizintechnik werden ingenieurswissenschaftliche Erkenntnisse und Methoden auf medizinischem Gebiet umgesetzt. Der wichtigste Bereich ist die Entwicklung von medizintechnischen Geräten und Apparaten, die sehr stark mit Dienstleistungen zur Wartung und Betreuung der Geräte, ihrer Kalibrierung und der Schulung des medizinischen Personals verbunden ist. Hierbei wirkt ingenieurstechnische Sachkenntnis mit Kenntnissen von Medizinern zusammen.

Gesetzliche Regelungen, wissenschaftliche und wirtschaftliche Einordnung

Die Gesetzgebung auf dem Gebiet der Medizintechnik ist europaweit harmonisiert, wobei einige nationale Besonderheiten erhalten bleiben. In Deutschland ist vor allem das Mediznproduktegesetz (MPG) maßgebend. Es werden Geräte und Verfahren in den Bereichen Informatik, Verarbeitung von physiologischen Signalen, Biomechanik- und Technologie, Systemanalyse, Therapie- und Diagnosegeräte, biokompatible Prothesen sowie bild- und tongebender Diagnostik entwickelt und produziert.

Die Arbeit mit den Geräten durch das medizinische Personal wird durch die Experten der Medizintechnik begleitet. Volkswirtschaftliche Bedeutung entsteht vor allem durch den ständigen Innovationsdruck und die enge Verzahnung der medizintechnischen Produkte mit den angeschlossenen Dienstleistungen. Auch die internationale Standardisierung trägt zur übergreifenden Kooperation und damit zum technischen und wirtschaftlichen Fortschritt bei. Medizintechnik ist ein sehr hoch entwickelter, kosten-, material- und leistungsintensiver Bereich der Volkswirtschaft.

Medizintechnische Bereiche

In der Krankenhaustechnik werden Geräte und Produkte für den Krankenhausbereich gefertigt. Des Weiteren werden sie gewartet, kalibriert und durch Updates aktuell gehalten. Die Medizintechniker schulen das mit den Geräten arbeitende medizinische Personal. Dabei werden sowohl technisch-medizinische als auch rechtliche Standards sichergestellt. Der Bereich der Krankenhaustechnik ist eng mit der Krankenhausinformatik und der medizinischen Physik verzahnt.

Neu zu installierende medizintechnische Geräte müssen vor dem Einsatz sowohl auf ihre volle Funktionsfähigkeit als auch auf die Einhaltung aller Sicherheitsstandards überprüft werden. Dabei werden von den erforderlichen Parametern Äquivalenzklassen gebildet, um effiziente Checks zu ermöglichen. Medizintechnische Geräte werden so gestaltet, dass über die sogenannte Erstfehlersicherheit schon nach einem ersten Funktionsausfall das Gerät nicht mehr zu benutzen ist, um Kettenfehler zu verhindern.

Weitere medizintechnische Bereiche sind die bildgebende Diagnostik wie zum Beispiel das Ultraschallverfahren, die Magnetresonanztomographie (MRT), die Computertomografie oder die optische Kohärenztomographie (OCT). Der medizintechnische Bereich des Tissue Engineering ist mit der Erzeugung künstlicher Organe befasst, neuerdings auch durch die Entwicklung von biologisch gezüchteten Organen, was in Teilbereichen (z.B. Blasen) schon gelungen ist.

Bild: © Aenne Bauck – Fotolia.com

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