Darmkrebs an zweiter Stelle bei Karzinomen

Darmkrebs ist eine bösartige Wucherung der Schleimhaut im Dickdarm oder Mastdarm. Dickdarmkrebs und Mastdarmkrebs werden Kolonkarzinom genannt, die Ärzte bezeichnen sie auch als „kolorektale Karzinome“. Darmkrebs ist in Industriestaaten die zweithäufigste Krebsart bei Männern und Frauen. Allein in Deutschland erkranken jährlich mehr als 70.000 Menschen daran, die Sterblichkeitsrate ist rückläufig. Die Krankheit tritt überwiegend nach dem fünfzigsten Lebensjahr auf.

Für die Entstehung der Krankheit existieren unterschiedliche Risikofaktoren wie Bewegungsmangel, chronisch entzündliche Darmerkrankungen oder falsche Ernährung. Besonders häufiger Konsum von Fleisch, Wurst und tierischen Fetten scheinen das Risiko zu erhöhen. Auch wer wenig Obst, Gemüse und Vollkornprodukte isst, scheint stärker gefährdet. 10 bis 15 Prozent der Erkrankungen liegen genetische Faktoren zugrunde.

Symptome rechtzeitig erkennen

Mehr als 90 Prozent der Karzinome entstehen aus Darmpolypen (Adenome), also Ausstülpungen der Schleimhaut. Typische Symptome sind Veränderungen in Art und Häufigkeit der Stuhlentleerung ohne gravierende Ernährungsumstellung. Auch Blutspuren im Stuhl oder unerklärliche Gewichtsabnahme verbunden mit anhaltender Appetitlosigkeit und Müdigkeit können Alarmzeichen sein. Treten diese auf, sollte man einen Arzt konsultieren.

Vorsorge ab 50 Jahren

Sobald man die 50 erreicht hat, sollte man einen Termin für die Darmkrebsvorsorge machen. Im Alter von 50 bis 54 Jahren haben Männer und Frauen in Deutschland Anspruch auf einen Test auf verstecktes Blut im Stuhl. Ab 55 Jahren übernehmen die Krankenkassen die Kosten für eine so genannte Dickdarmspiegelung (Koloskopie). Bei unauffälligem Befund sollte diese dann alle zehn Jahre wiederholt werden.

Neben dem Abtasten des Mastdarms durch den Arzt ist bei Verdacht auf Darmkrebs die Koloskopie die aussagekräftigste Untersuchungsmethode. Wird ein Tumor im Mastdarm vermutet, sollte trotzdem immer der gesamte Dickdarm untersucht werden, denn dort könnte sich auch Krebs gebildet haben. Werden verdächtige Veränderungen entdeckt, nimmt der Arzt Gewebeproben, anhand derer sich Darmkrebs sicher erkennen oder ausschließen lässt.

Therapie je nach Erkrankungsstadium

Die Therapie von Darmkrebs muss für jeden Patienten individuell geplant und durchgeführt werden. Sie hängt unter anderem ab von der Größe und dem Sitz des Tumors sowie von dessen Ausbreitung auf andere Organe. Wird der Krebs früh erkannt, kann der Arzt einzelne entartete Polypen im Rahmen einer Darmspiegelung entfernen. Bei einer Operation entfernt der Arzt zusätzlich zum befallenen einen Rand von gesundem Darmgewebe. Auch die Lymphknoten müssen entfernt werden, da Darmkrebszellen über die Lymphbahnen streuen können.

Waren die Lymphknoten frei von Befall, so erfolgt in der Regel keine weitere Behandlung. Wurden in den Lymphknoten jedoch Tumorzellen lokalisiert, ist eine ergänzende Chemotherapie angezeigt. Bei Darmkrebs in den unteren zwei Dritteln des Mastdarms hat sich die Kombination aus Strahlen- und Chemotherapie bewährt. Weitere Therapien, beispielsweise die Immuntherapie mit Antikörpern, Überwärmung oder Laser sind in Einzelfällen sinnvoll.

Bild: © N-Media-Images – Fotolia.com

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